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Montagsseite am Dienstag:

Die Feynman-Verschwörung

21.07.2009
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Stadtplanausschnitt, Beschreibung folgt unter dem Bild
Brücke von Lünen, Lanstroper Straße und Grüner Weg, nach Dortmund
(Quelle: maps.google.de)

Richard Phillips Feynman war und ist mein Lieblingsphysiker - obgleich er schon seit einigen Jährchen nicht mehr unter uns weilt.

Es mag daran liegen, dass man über diesen Theoretiker seines Fachs neben seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen auch eine Menge persönlicher und zutiefst menschlicher Anekdoten zu erzählen weiß. Er selbst hat dazu beigetragen, diese Geschichten der Welt zu hinterlassen. Und so erkennt man einen höchst intelligenten Menschen mit höchst menschlichen Stärken und Schwächen - homorvoll, kritisch und gelegentlich ein penetranter, aber kompetenter Quälgeist für seine Mitmenschen.

Stadtplanausschnitt, Beschreibung folgt unter dem Bild
Eisenbahnunterführung am Bahnhof Preußen.
(Quelle: maps.google.de)

Möglicherweise fragen Sie sich bereits, was nun die hier gezeigten Kartenbilder, die beide dicht beieinander im Lünener Süden zu finden sind, mit dem so bedeutenden Wissenschaftler zu tun haben.

Nun, als anschauliches Werkzeug zur Darstellung komplizierter Vorgänge hinterließ der Nobelpreisträger den Physikern eine Idee, mit der Streuvorgänge der Teilchenphysik bildlich dargstellt werden können. Es geht um Quantenelektrodynamik... uiuiui.

Feynman skizzierte Streuvorgänge zwischen Teilchen in von ihm entworfenen Feynman-Diagrammen. Ohne ins Detail gehen zu wollen, bestehen sehr einfache Diagramme aus zwei Teilchen, die miteinander über ein "unsichtbares" drittes Teilchen wechselwirken und dabei ihre Richtung ändern.

Feynman-Diagramm 1
Ein Feynman-Diagramm zur Elektron-Positron-Streuung

Aha - denkt die aufmerksame Betrachterin der Feynman-Graphen. Und Sie hat Recht.

Im Lünener Stadtplan gibt es Feynman-Diagramme; und an der physikalisch bedeutungsvollen Stelle des Diagramms, dem virtuellen Photon nämlich (in der Abbildung als Wellenlinie dargestellt), setzten die Stadtplaner vergangener Jahrhunderte Brücken und Unterführungen ein - gerade letztere sind ein wahrhaft geniales Symbol für die virtuellen Teilchen.

Und unwillkürlich fragt man sich: Hatten die Wegeplaner der Vergangenheit schon eine Ahnung von der Quantenelektrodynamik?

Feynman-Diagramm 2
Ein weiteres Feynman-Diagramm zur Elektron-Positron-Streuung

Egal ob - Ich jedenfalls plädiere für eine neue Namensgebung der entsprechenden Orte, und zwar in Richard-Feynman-Brücke und Feynman-Tunnel. In München haben es Anwohner eines Straßenzuges vorgemacht. Sie gaben ihm eigenmächtig den Namen Feynman-Platz, obgleich dies für leichte Irritationen bei der Stadtverwaltung sorgte.

Anträge zur Gründung einer Feynman-Verschwörung zur weltweiten Neubenennung von Straßenzügen nehme ich gerne entgegen.

Nur Mut!

Mit wissenschaftlichen Grüßen
Wolfgang Schmidt-Sielex


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