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Montagsseite: Sonnenbrillenkino

05.09.2011
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Es ist nicht ganz leicht, in diesen Tagen über einen Kinobesuch zu entscheiden. Neben der Frage "Was schauen wir?" folgen sogleich die nächsten:

Für 3D-Filme gibt es verschiedene Vorführtechniken. Da wird zum Teil noch die Variante der Farbfilterbrillen verwendet, die mit roten und cyanblauen Folien ausgestattet sind. Dann die Polarisationsfilterbrillen, die ebenfalls mit gewichtsarmen Folien daherkommen. Kinos mit dieser Technik müssen sich allerdings eine spezielle Leinwand anschaffen, damit das System funktioniert.

Ein Haus in normalen Lichverhältnissen
Ein Haus bei Tag in normalen Lichtverhältnissen
Ein Haus, zu dunkel dargestellt
Dasselbe Bild, betrachtet mit einer Shutterbrille, die überdurchschnittlich viel Licht schluckt

Eine neue Leinwand muss nicht her, wenn ein Kino auf Shutterbrillen setzt; wie beispielsweise ein Lichtspielhaus hier in Lünen. Problem allerdings in diesem ganz speziellen Kino: Die Brillen sind schwer, kantig und schlucken dermaßen viel Licht, dass man meint, man hätte vergessen, die Sonnenbrille abzusetzen. Bei einem grellbunten Pop-Kinofilm wie Avatar oder den Animationsfilmen von Pixar, Disney & Co mag das nicht so dramatisch sein, doch wer z.B. die letzten Folgen vom Fluch der Karibik und Harry Potter kennt, weiß, dass ein Großteil der Szenen solcher Abenteuerfilme im düsteren Zwielicht und bei Nacht spielen. Das 3D-Kino wird da ganz schnell zum Blindflug.

Limburger Dom bei Nacht
Der Limburger Dom bei Nacht und in ausreichender Helligkeit fotografiert
Limburger Dom, zu dunkel dargestellt
Dasselbe Bild, betrachtet mit einer Shutterbrille, die überdurchschnittlich viel Licht schluckt. Details verschwinden.

Tatsächlich kommt es nach einem Kinobesuch schon dazu, dass einander wildfremde Menschen über die mangelhafte Sicht diskutierten. Und schon während der Vorführungen vernimmt man das ein oder andere Wispern wie "Sch..., ich seh gar nichts", "Hat der Film auch Farbe?" oder "Wer is'n das da neben dem Baum?" (Entnervte Antwort: "Keine Ahnung, Mann!")

Nun ja, leider weiß man bei einem Kinofilm erst hinterher, ob die 3D-Fassung (in der entsprechenden Vorführtechnik) lohnenswert war. Immer öfter stellt man allerdings fest, dass die Qualität des Films unter der 3D-Vorführung leidet. Zu wenig Licht erreicht das Auge. Dass Shutterbrillen auch eine bessere Sicht liefern können, zeigen die handelsüblichen Modelle für das Heimkino. Auch hier gibt es gute wie schlechte Sichtverhältnisse auf 3D-Filme. Etwas Helligkeit geht immer verloren, doch es muss nicht ins Extreme ausarten.

Eine Campingszene am späten Abend
Eine Campingszene im Dämmerlicht eines späten Abends
Eine Campingszene am Abend, zu dunkel dargestellt
Dieselbe Campingszene, betrachtet mit einer Shutterbrille, die überdurchschnittlich viel Licht schluckt.

Ich jedenfalls werde bis auf Weiteres keine weitere 3D-Vorführung mehr in Lünen besuchen. Meine Meinung: Fast immer bekommt man für den Mehrpreis weniger Kinogenuss. Und so herum sollte es ja nicht sein.

findet
Wolfgang Schmidt-Sielex



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